Über den neuen Pentium (1) und seinen vermeintlichen Kontrahenten 68060.Wie das ausging, wissen wir ja alle. 🙁
Hallo meine treue Leserschaft
Es geht, wie der Titel verrät um INTELs & Motorolas neuesten Sproß. Endlich, kein Rätselraten mehr…P5, 80586, i586, Willy, Heinz??? Nein er heißt PENTIUM, eine Wortschöpfung, die nur einem Amihirn entspringen kann. Aber lassen wir das. Ich will gar nicht lang und breit auf die Details eingehen nur kurz im Überblick, was die beiden Rechenknilche bieten:
Intel Pentium:
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- Echter 64 Bit(t)er
(Anm.: Was mich da geritten hat?… Keine Ahnung. Lasse es zum “Amüsemang” mal stehen.) - Integrierte FPU und Cache (16K)
- getrennter Daten- und Instruktions Cache (wie bei Motorola schon immer :-))
- Snooplogik (wie beim 68040)
- Branch target buffer (Cache für Sprungadressen, kluge Sache das)
- Hohe Taktung (ab 50Mhz aufwärts)
- teilparallelisiert (je nach Befehl)
- 3,1 Mill. Transistoren ca. 100 VAX/MIPS (= ca 2 * 486/66)
- Skalierbar (glaub ich erst wenn ich’s gesehen hab’)
Motorola 68060:
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- 32 Bit’er Integrierte FPU und Cache (16K)
- Ebenfalls Branch target buffer (256 Byte)
- teilparallelisiert (je nach Befehlskombination)
- 2,5 Mill. Transistoren
- Hohe Taktung (ab 50Mhz…)
- Man spricht von verdreifachung der Leistung eines 68040
Nun gut, das zur Technik. Was bringt die Sache uns? Naja, erst mal einen Schnelleren Rechner, denn beide sind zu ihren Vorgängern kompatibel…bis auf kleine aber feine Wichtigkeiten. Die Parallelisierung klappt nur bei spezieller Programmierung, mit speziellen Compilern. Egal sagen wir, denn auch die sonstige Hochrüstung langt für ordentlich Power. Gravierendster Unterschied: Der Pentium ist doppelt so Breit (legalize it!) wie der Motorola. Das bedeutet aber nicht doppelt so schnell. Denn die 32 Bit Busbreite machen den Kohl kaum fetter als er eh’ schon ist. Eine Studie von Motorola (der ich mich blind anschließe) hat ergeben, daß der 64 Bitige Zugriff so selten ist, daß er maximal einen Gewinn von 1,5% ergibt. Klingt mehr als logisch, denn wer macht so intensiven Gebrauch von LongInts, außer Fractint v.95b (1995)? Ohne mir das Grinsen zu verkneifen kann ich natürlich Intel verstehen, daß sie endlich mit der mehr als kriminellen Vergangenheit brechen, und alles über Bord werfen…alles? Naja, wer wagt es den 8086 zu erwürgen?? Ok, bleibt man eben kompatibel! Motorola auch, aber eben eleganter…man war halt schon immer 32 bitig (selbst wenn man extern mit 8Bit arbeitete) und wer weiß es nicht: “Mit vollen Hosen ist gut stinken!”. Kurzum: Die Motorola-Welt wird auch diese Evolutionsstufe gut überstehen….doch denk ich an Intel in der Nacht… Bei Pentium kommt der Kabaretist in mir hoch. Mit mind. 250 Pins erreicht das Teil bald die größe eines Motherboards…vielleicht wird er ja fünfeckig? Nein das wird wohl der Nachfolger…Pentagon? Oder Penthouse/SX? Wie dem auch sei, der Name schützt vor der bösen, bösen Konkurrenz, denn AMD wird sich wundern, daß man zwar 586 nicht, Pentium aber sehr wohl schützen kann. Zugegeben ist die ganze Namensgebung von AMD, Cyrix, IBM, C&T und Intel schlicht zum Kotzen. Es ist nicht schwer einen “486” mit 386sx Leistung zu erstehen. Wer kauft schon einen Susuki Swift V8? Pentium macht die Sache wieder durchsichtig. Ich sehe jetzt schon das knallbunte Vobis-prospekt: Der Pentium ist so schnell wie zwei 486DX2 66Mhz, doch der Hans-Günter ist noch scheller, besonders mit Collani-Design…aber das ist jetzt wirklich zu viel des Spottes. Nochmal Technik: Während sich bei Motorola also nicht viel ändern wird, sieht es in der Intel-Ecke sehr düster aus. Da ist jetzt also ein Prozessor, der Regionen wie R4000 einzuordnen ist. Doch wie sieht seine Zukunft aus? Gefangenschaft auf einem ISA Board? Das grenzt an Perversion. Wenn man sich nicht endlich durchringt ein schnelles Bussystem zu standardisieren, sei es EISA, MCA oder Intels PCI, egal…hauptsache schneller als 30MB/sec. Auch eine DMA mit 4Mhz treibt einem sehr schnell die Tränen in die Augen. Der Pentium ist eine gute gelegenheit einen ernstzunehmenden Prozessor in eine ebensolche Umgebung zu stecken. Ein Pentium auf einem ISA-Board ist eine Lachplatte, doch Taiwan schreckt von nichts zurück…und der 238 Pin 486OverDrive Sockel, der sich auf vielen neuen Boards findet soll ja mit dem P24T gefüllt werden. P24T ist der Arbeitscode…ich taufe ihn auf Pentium SX. Intern 64 extern 32 Bit, Bussystem 16 Bit, Technik auf 8 Bit Niveau. Traurig, traurig. Sind wir also alle gespannt, was da so kommt…
mfg AXEL